Räcknitz – Moreaudenkmal – Franzenshöhe

Mit Benutzung der Strassenbahn Georgplatz – Reichenbachstrasse (gelbe Wagen) bis zur Russischen Kirche, dann an der Linie Wettiner Bahnhof – Postplatz – Bergkeller (rote Wagen) bis zur Endstation. Nun die ahorn- und lindenbeschattete Bergstrasse hinaus am Sedanplatz vorbei, bis zur Restauration „Zum Stadtgute“ (¼ St.). Hier den Fahrweg links ab und den nächsten Fahrweg rechts aufwärts an dem Hochreservoir des II. Städtischen Wasserwerkes (das auf Tolkewitzer Flur angelegt ist) vorüber zu dem von drei Eichen überschatteten Moreaudenkmal auf dem Thonberge. Es besteht aus einem Syenitwürfe, auf dem, aus Eisen gefertigt, ein antiker Helm nebst Lorbeerkranz und Schert ruhen. Inschrift: „Moreau der Held fiel hier an der Seite Alexanders den 27. August 1813.“

Moreau ward in demselben Augenblicke, als er dem Kaiser von Russland meldete, dass Napoleon den linken Flügel der Oesterreicher umgehe, von einer Stückkugel getroffen, die ihm beide Beine zerschmetterte. In dem nahen Dorfe Nöthnitz wurde er amputiert. Er starb in Laun in Böhmen am 2. September 1813. Seine Beine liegen unter dem am 26. August 1814 errichteten Denkmal begraben, sein Körper dagegen ist in Petersburg beigesetzt worden.

Aussicht: Besonders schön ist der Blick auf Dresden, Ordnung der Türme von rechts nach Links: Johanniskirche, Lutherkirche, Frauenkirche (Kuppel), Neustädter Kirche, Neustädter Rathaus, Kreuzkirche (vor derselben der spitze Turm der Englischen Kirche u. im Vordergr. die Lukaskirche), dann die Katholische Kirche, der Schlossturm, die doppeltürmige Sophienkirche (r. dahinter das Theater), die 2 Telephontürme der K. Post, die Annenkirche u. die Jakobikirche. Hinter der Stadt die langen Fronten der Militärbauten; r. derselben die Waldschlösschenbrauerei, dann das Städtische Wasserwerk (einzelne hohe Esse); nun folgen die Albrechtsschlösser, die Villa Eckberg (in gotischem Stile) und die villenübersäeten Loschwitzer Höhen; vor den Albrechtsschlössern (im Vordergrunde) der Grosse Garten; rechts hinter diesem Vorstadt Striesen (Kirche); ungefähr in der Mitte zwischen der Loschwitzer Kirche und der Villa Eckberg oben auf der Höhe der Weisse Hirsch (Kirche, Kurhaus mit Turm, rechts davon das getürmte Gasthaus zum Weissen Adler). Weiter rechts auf dem Kamme der Friedrich-Augustturm an der Gönsdorfer Windmühle. Am Ende des Loschwitz-Pillnitzer Höhenzuges der Porsberg (drei einzelne über den Wald schauende Fichten); unter diesem Pillnitz und etwas links desselben das dreitürmige Keppschloss. Wir wenden nun den Blick von der Annenkirche (s. oben) links auf die lange Kette der Lössnitzer Weinberge; auf dem Kamme oben die Boxdorfer Windmühle, weiter links das Spitzhaus; im Elbthale dominiert die Kirche von Briessnitz; auf den weiter links folgenden Höhen im Westen fallsn das Schloss Altfranken, etwas rechts unter demselben Rossthal (Turm) und links oben Pesterwitz auf (Kirche). Der Bismarckturm über Plauen schliesst das Bild auf dieser Seite ab.

Unsern Weg weiter verfolgend erreichen wir in wenigen Minuten die Franzenshöhe (Steinbau mit Bänken und Höhenmarke: 187,867 ü. NN).

Hier erblickt man noch im Südosten die Höhen der Sächsischen Schweiz, und zwar den Schneeberg (langgestreckt mit Turm), links desselben die Zschirnsteine, vor diesen der Pfaffenstein, dann der Königstein, dahinter der Papststein (Sattel), weiter links der Kleinhennersdorfer Stein; vor diesem gerade über die Kirche von Leubnitz (im Vordergrunde) hinaus Pirna; weiter links der Lilienstein; unter demselben der Kleine Bärenstein (Gasthaus) und der Grosse Bärenstein; nun folgen die Winterberge; auf der Hochebene vor diesen erscheint die Kirche von Dorf Wehlen; zwischen dem Kleinen Bärenstein und Lilienstein ist noch die Kuppe des Rosenberges zu bemerken; rechts vom Porsberge Dorf Lohmen (lang sich hinziehend).

Man kann nach dem Moreaudenkmal zurückkehren und den unter demselben hinführenden Fahrweg in östlicher Richtung nach Zschertnitz (10 Min.) einschlagen. Daselbst gleich am Eingange das Gasthaus „zum Paradiesgarten“. Von hier aus auf dem Fusswege an der „Zschertnitzer Schanze“ (1866 von den Preissen angelegt, jetzt in eine Anzahl von Mietgärtchen geteilt) nach Dresden zurück.

Aus: „Neues Wanderbuch durch Sachsen. Vierter Teil. Kleiner Führer durch Dresdens Umgebung und die Sächs. Schweiz.“

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